Wärmepumpen nur im Neubau?

Wärmepumpen haben sich im Bereich des Neubaus als gängige Lösung etabliert, und im Jahr 2021 entschieden sich bereits über die Hälfte der Bauherren für Ein- und Zweifamilienhäuser für diese nachhaltige Technologie als primären Wärmeerzeuger. Diese Entwicklung zeigt sich auch im Bereich des Altbaus, wo die Nachfrage nach Wärmepumpen im vergangenen Jahr signifikant zugenommen hat. Von den insgesamt installierten 236.000 Wärmepumpen wurden deutlich mehr als die Hälfte in bereits bestehenden Gebäuden integriert.

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass die Investition in Wärmepumpen im Bestand in der Regel etwas höher ausfällt als bei fossilen Wärmeerzeugern. Insbesondere dann, wenn zur Optimierung der Vorlauftemperatur Umfeldmaßnahmen wie der Austausch einzelner Heizkörper erforderlich sind. Diese Maßnahmen zur Verbesserung der Gesamteffizienz werden jedoch im Falle von Wärmepumpen als Umfeldmaßnahme durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit bis zu 40 Prozent gefördert.

Die Gesamtdifferenz der notwendigen Investitionen einschließlich Installation zwischen einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und einer Gasbrennwert-Heizung beträgt im Altbau ungefähr 20.000 €. Allerdings können diese Zusatzkosten durch die aktuelle Förderung um etwa 7.500-12.000 € reduziert werden. Damit verbleiben, abhängig vom Alter des bestehenden Wärmeerzeugers und dem gewählten Kältemittel der Wärmepumpe, noch etwa 8.000 € – 12.500 € höhere Investitionen.

Auf der anderen Seite resultiert der Einsatz von Wärmepumpen in erheblichen Energieeinsparungen und somit auch Kosteneinsparungen. Diese Einsparungen stehen den Mehrkosten gegenüber, was bedeutet, dass sich das System durch die Förderung insgesamt wirtschaftlich amortisiert. Insbesondere im Hinblick auf steigende CO2-Aufschläge im Rahmen des Emissionshandels ETS2 wird der Unterschied in den Verbrauchskosten zwischen Wärmepumpen und gas- bzw. ölbasierten Heizsystemen von Jahr zu Jahr deutlicher. Insgesamt betrachtet zeigt sich die Wärmepumpe mit Förderung als eine wirtschaftlich sinnvolle und nachhaltige Option für die Wärmeversorgung von Bestandsgebäuden.